Bezirksklasse – 6. Spieltag

Kommentar von Volker Arnz (MF)
Zur 6. Runde reisten wir als Favoriten zum Lokalrivalen SW Remscheid ins Stadtderby. Wir waren gut besetzt, sodass ich als MF passiv blieb, um keinem Spieler absagen zu müssen. Pünktlich um 10 Uhr gingen wir auch schon mit 1:0 in Führung, da bei SW das 5. Brett leer blieb. Die Freude währte aber nicht lange: Noch vor 11 Uhr gab ein sichtlich geknickter Kim-Norbert Ungermann sein Partieformular ab, und es stand 1:1.

Und es wurde nicht besser: Als nächster kam Rainer Müller mit einer Niederlage, sodass SW in Führung ging.

Dann passierte längere Zeit nichts, bis Claus-Wieland Scheid und sein Gegner mir gemeinsam im Treppenhaus begegneten. Auf Nachfrage zum Ergebnis kam „Wir haben uns auf remis geeinigt.“

Damit stand es 2,5:1,5 für SW, und wir standen jetzt massiv unter Druck.

An beiden verbliebenen Brettern sah es jedoch gut aus, wobei an Brett 4 schon extreme Zeitnot zu verzeichnen war, während der Heimspieler noch sehr viel Zeit auf der Uhr hatte. Und so kam es, wie es fast kommen musste: In der Eile ging der Vorteil verloren. Allerdings konnte David Adamczyk den 40. Zug vor Ablauf der Zeit machen und bekam somit die 2. Zeitperiode von 50 Minuten dazu. Allerdings endete die Partie letztendlich Remis.

Damit lag SW 3:2 vorne und roch an der Sensation.

Steven Bertram an Brett 6 ließ diese aber nicht zu, besiegte seinen Gegner souverän und stellte das Endergebnis von 3:3 her.

Hier kurze Stellungnahmen der einzelnen Spieler zu ihren Partien:

Brett 1: Claus-Wieland Scheid (0,5 : 0,5

Nach der italienischen Eröffnung bekam ich einen Bauern geschenkt. Diesen Vorteil habe ich leider ein paar Zügen durch einen Fehler leichtfertig verspielt. Durch den Abtausch vieler Figuren war es auf dem Brett sehr übersichtlich geworden. Da die Figuren und die Stellung von beiden Parteien als ausgeglichen bewertet wurden, haben wir uns auf ein Unentschieden geeinigt.

Brett 2: Kim-Norbert Ungermann (0 : 1, Kommentar vom MF)

Nach einem Dameneinsteller wurde die Partie in Zug 14 aufgegeben.

Brett 3: Rainer Müller (0 : 1)

Nach einer eher ausgeglichenen Partie habe ich im Mittelspiel meinen schwarzen Läufer eingestellt. Danach war die Partie nicht mehr zu halten.

Brett 4: David Adamczyk (0,5 : 0,5)

Mein Gegner hat mich mit einem sehr frühen Springeropfer auf f7 sehr überrascht. Die Stellung war für mich gewonnen, allerdings habe ich zu Beginn sehr viel Zeit dafür verwendet, um sicherzustellen, dass ich keine mögliche Taktik meines Gegners übersehe. 

Das hat sich gerächt, weil ich unter Zeitdruck meinen sicheren Vorsprung verspielt habe. Das Endspiel war uns beiden zu heikel, daher haben wir uns auf ein Remis geeinigt.

Brett 5: Hans Joachim Koch (+ : -)

Kampflos.

Brett 6: Steven Bertram (1 : 0)

Nach einem frühen Bauernverlust sowie dem Abtausch der Damen fand Weiß nie mehr wirklich zurück in die Partie. Letztendlich konnte Schwarz nach 50 Zügen einen Start-Ziel-Sieg verbuchen. Dieser konnte auch durch den großen Kampfgeist von Weiß inklusive eines taktischen Übersehers von Schwarz nicht mehr verhindert werden, da die Stellung trotz des Schönheitsfehlers bereits strategisch gewonnen war und auch blieb.

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